Wracktauchen

Wracktauch- Wochenende

Wracktauch - Adventure & Fun - Wochenenden in ROVINJ (Kroatien) & Piran (Slowenien) von März bis Oktober möglich!

Anmeldungen und weitere Infos per e-mail

Im oberen Drittel der Adria befinden sich über 30 - 40 Schiffs-Wracks, die im 1. und 2. Weltkrieg gesunken sind; u.a: Baron Gautsch (Beschreibung unten), Coriolanus (kleiner Trawler der britischen Isle-Class), Istra (Passagierfrachtschiff), Flamingo (Hochsee-Torpedoboot), Josefina (österreichisches Handelsschiff aus der Jahrhundertwende), Lina (italienisches Stahlfrachtschiff einer römischen Reederei), Maona (Küstenfrachtkahn aus der Jahrhundertwende; wurde hauptsächlich zum Materialtransport während des 2. Weltkrieges eingesetzt), Varese (italienischer Frachter, 1871 in England erbaut, 1916 gesunken), etc...

Baron Gautsch

Die Baron Gautsch (erbaut 1907; gesunken: 13.8.1914) war ein österreichischer Passagierdampfer der Extraklasse. Sie fuhr unter der Flagge des Österreichischen Llyod. Nach einer Minenexplosion im August 1914 versank der Dampfer mit über 300 Passagieren an Bord (159 Passagiere konnten von den Zuhilfe eilenden k.u.k. - Zerstörern gerettet werden; darunter auch der Kapitän und sein erster Offizier).
Der Dampfer ist nach einer Sperre durch die Kroatische Regierung (wurde im Oktober 1995 zum kroatisch nationalen Kulturdenkmal erklärt) wieder mit einer Zusatzgenehmigung zu betauchen. Eines der schönsten Wracks in der Adria (Empfehlung: großer Salon, oberen beiden Decks, Heck & Ruder, hinterer Schornstein, Kesselraum, Maschinenraum. Länge ca 80m , Breite ca. 10m wunderschöner Bewuchs, liegt auf 40 Meter Tiefe.
Ein Pflichtwracktauchgang für jeden begeisterten Taucher (durch die Grösse des Wracks werden mindestens 2 Tauchgänge empfohlen - dient natürlich auch der Sicherheit).

Wracktauchen

Wie schön auch ein Wracktauchgang sein mag; ein paar grundlegende Dinge sollte man dabei schon beachten. Ein Open Water - Diver darf maximal 18m tief tauchen; die meisten Wracks liegen jedoch um einiges tiefer. Bei der BARON GAUTSCH z.B. beginnt das Oberdeck auf 28m und der Kiel liegt bei 40m auf Grund. Ein ADVANCED OWD-Kurs (oder äquivalent) ist also die Mindestanforderung; dazu kommt noch die Selbsteinschätzung. Ein ausführliches Briefing vor dem Tauchgang ist selbstverständlich.

Tipps

Für einen ,,richtigen" Wracktauchgang (zb. beim selbstständigen Erforschen der Unterdecks der Baron Gautsch mit Buddy - aber ohne Tauchguide) braucht man erheblich mehr Ausrüstung als ein ,,normaler" Sporttaucher.
Die drei “L” dominieren: Luft / Licht / Leine.
Wer sich nun aber einem Wrack nähert und nicht hinein taucht, der braucht sicherlich keine Zusatzausrüstung (eine Lampe ist vorteilhaft um einen Blick ins Innere zu werfen.) Jeder Taucher sollte wissen dass in der Nähe von Metallwracks der Kompass nicht richtig funktioniert, da er durch das Erdmagnetfeld abgelenkt wird. Wer nun doch in das Wrack hinein will, muss die drei “L”-Regel beachten.

Für die Luftplanung gilt beim Tauchen in ein Wrack die Faustregel 1/3 für den Hinweg, für den Rückweg 2/3.
Dies ist nötig für den Fall wenn einer der beiden Tauchpartner am Umkehrpunkt (nach1/3) seinen Luftvorrat verliert. Die beiden verbleibenden Drittel des anderen Taucher sind dann dazu da, um die Beiden sicher aus dem Wrack herauszubringen.
Dies hört sich in der Theorie zwar richtig an, ist aber in der Praxis weitaus anders: unter Stress und dem damit erhöhtem Luftverbrauch reichen diese Zweidrittel oft nicht aus. Jeder Taucher sollte eine Redundante Luftversorgung mit sich führen; das bedeutet, dass bei Ausfall jedes Teiles eine zweite Einrichtung die Versorgung gewährleisten kann.

Am Sichersten ist das Tauchen mit zwei Flaschen, die voneinander getrennt benutzt werden. Hierbei wird das Redundante System verwendet. Beide Flaschen sollten jedoch beim Tauchgang gleichmäßig verbraucht werden; ist die erste Flasche leer und an der zweiten entsteht ein Problem, hat man keine Reserve mehr, um an die Oberfläche zu gelangen. Das stetige wechseln des Automaten ist vielleicht der einzige Nachteil (aber zum Glück gibts ja Brücken).

Minimum:
Eine Flasche mit einem Ventil das die Möglichkeit bietet, zwei Lungenautomaten zu montieren und diese auch unabhängig voneinander zu regeln.

Licht gibt Sicherheit,
und zwar in zweifacher Hinsicht: Physische Sicherheit, d.h. kritische Stellen können schneller und besser überschaut werden. Psychische Sicherheit (Dunkelheit erzeugt Angst).
Zwei Lampen sind das Minimum:
- Die Hauptlampe sollte solange brennen, wie der Tauchgang dauert.
- Die Ersatzlampe sollte ähnlich hell brennen, wie die Hauptlampe.
Reflektierende Schwebeteilchen wirken manchmal wie Fernlicht im Nebel. Für dieses Problem gibt es einen einfachen Trick! Das Optische Gesetz sagt “Einfallswinkel ist gleich Ausfallswinkel." Hält man also die Lampe vom Körper weg und schräg zur Schwimmrichtung, dann wird man weniger durch ,,reflektierende Schwebeteilchen” belästigt. Lampen befestigt man mit einem Seil an einem Karabinerhacken am Jacket.

Die Führungsleine, auch das “Reel” genannt, hat die einfache Aufgabe, dem Taucher den Rückweg zu markieren. Sie muss im trüben Wasser leicht zu erkennen sein, helle Farben sollte man also bevorzugen. Eine Ideale Lösung ist es das Reel an der Hauptlampe zu verbinden; so kann man mit einer Hand beides bedienen und hat somit eine Hand frei.


Sonstige Ausrüstungsgegenstände
Messer und Scheren dienen für das Herausschneiden aus eventuell herumliegenden Schnüren/Leinen oder Netzen.
Wird ein Taucher abgetrieben, muss er auf sich aufmerksam machen; hierzu gibt es eine Menge Ausrüstungsgegenstände, die im Handel erhältlich sind (z.B. Signalpfeife)
Elektrische Leuchtstäbe
Chemische Leuchtstäbe
Nikosignal (Signalpistole)
Blitzgerät
Orangefarbene Boje


,,Der Abenteuergeist ist bereits in der DNA festgelegt: Wissenschaftler haben den Odysseus-Faktor entdeckt - alles hat seine Grenzen, nur der Mensch hat keine."
(U. Pelizzari)

Bilder 1 + 3: copyright Herwig Strauss